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Die meisten Kinder lieben Süßes und alles, was süß schmeckt: Obst, Bonbons, gesüßte Getränke, Zuckerstangen und Co. Eltern hingegen lieben es, wenn Kinder glücklich sind und die strahlenden Augen, wenn sich Kinder freuen. So werden Kinder mit süßen Lebensmitteln nicht nur zu besonderen Anlässen belohnt, sondern auch beruhigt oder beschäftigt gehalten. Auch der kleine Hunger zwischendurch ist mit einem Apfel oder einem gesüßten Tee schnell gestillt. Doch auch diese Lebensmittel enthalten Zucker und können zu Schäden an den Zähnen beitragen. Über den Tag hinweg lauern einige Zuckerfallen, die bei regelmäßigem Verzehr zu Karies bei Kindern führen können. Das hat Folgen: In einem Krankenkassenreport wurde 2020 festgestellt, dass ein Drittel der Zwölfjährigen bereits Karies im Gebiss hat.
Darum ist Karies bei Kindern so gefährlich
Wenn schon bei den Milchzähnen bei Kindern Karies auftritt, steigt das Risiko für Karies und langfristige Folgeschäden im bleibenden Gebiss. Karies schwächt die Zähne und kann zum Teil zu starken Schmerzen führen. Das kennst du vielleicht von früher: Ein Loch im Zahn kann sehr unangenehm sein. Wenn der Schmerz nicht direkt einzuordnen ist, kann dieser zur psychischen Belastung für die Kinder und auch die Eltern werden, wenn die Ursache für das Unwohlsein des Kindes nicht gleich klar ist. Bei schweren Fällen muss dann eine Füllung her oder eine Fissurenversiegelung. Wichtiger ist jedoch, Karies gar nicht erst entstehen zu lassen.
Was genau ist eigentlich Karies?
Wir alle kennen Karius und Baktus, die kleinen Racker, die niedlichen Zahnfeinde aus Kindertagen. Sie basieren auf einer Geschichte eines norwegischen Schriftstellers. Karies ist jedoch eine Bezeichnung für Bakterien mit dem Namen Mutans-Streptokokken. Diese Bakterien erzeugen Säuren, die den Zahnschmelz angreifen, wodurch Zahnkaries entstehen kann. Ein erster Hinweis darauf, dass sich Karies im eigenen oder im Mund eines Kindes entsteht, sind weiße oder bräunliche Flecken auf den Zähnen, die erste Verletzungen des Zahnschmelzes darstellen. Bei diesem ersten Warnhinweis lohnt schon der Zahnarztbesuch, da in diesem Stadium Schlimmeres noch gut verhindert werden kann.Doch es muss nicht gleich der Termin beim Zahnarzt sein. Wird ausreichend Zeit zwischen den Mahlzeiten gelassen, können durch den Speichel im Mund diese ersten Defekte im Zahnschmelz wieder remineralisiert werden. Kleinere Snacks oder gesüßte Getränke erschweren die Remineralisierung jedoch und sollten weggelassen oder in geringer Frequenz konsumiert werden.
Wird der Zahnschmelz weiterhin angegriffen und weder der Zahnarzt noch die körpereigenen Prozesse zur Remineralisierung greifen, entsteht Karies und die Zähne werden stark beschädigt und können im schlimmsten Fall sogar ausfallen.
Des Karies liebste Nahrung ist der Zucker
Karius und Baktus, also die Bakterien, die für die Entstehung von Karies verantwortlich sind, lieben Zucker und benötigen diesen für die eigene Vermehrung. Er ist also quasi wie Nahrung für Kariesbakterien. In unseren Lebensmitteln steckt häufig versteckter Zucker und auch Obst und Fruchtsäfte enthalten ihn, was zur Vermehrung von Kariesbakterien beitragen kann. Süßigkeiten, die einen hohen Zuckeranteil haben, sind besonders beliebt, da sie eine große Portion Nahrung für die Bakterien darstellen.Auch ständiges Nuckeln am Fläschchen sorgt für ein Milieu im Mund, das Kariesbakterien zugutekommt. Unkontrolliertes Trinken kann vor allem die oberen Schneidezähne schädigen, insbesondere, wenn Kinder süße Getränke wie gesüßter Tee, Milch oder Fruchtsäfte aus dem Nuckelfläschchen trinken. Die natürliche Reparatur der Zähne durch den Speichel wird gestört, wenn ständig wieder Flüssigkeiten oder Mahlzeiten zugeführt werden. Außerdem vermehren die Kariesbakterien sich am besten auf Zahnbelag, der durch mangelnde Mundhygiene entsteht.
Vorbeugung gegen Karies
Wichtig bei der Vorbeugung gegen Karies ist, dass Kinder schon früh eine gute Mundhygiene mit täglich zweimal Zähneputzen erlernen. Außerdem ist es hilfreich, Kinder gar nicht erst an sehr süße Speisen zu gewöhnen, nach denen sie verlangen können. Nach dem Verzehr von Süßigkeiten kann es helfen, den Mund mit Wasser auszuspülen, um den Bakterien das Futter zu nehmen – direkt Putzen kann wiederum dem Zahnschmelz noch mehr schaden. Zudem empfiehlt sich ein Besuch beim Kinderzahnarzt schon im sehr jungen Alter.